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Wenn zum Ende des Jahres die Tage kürzer werden, blickt der geneigte Segelflieger auf eine hoffentlich schöne und erfolgreiche Saison zurück und freut sich schon wieder auf das nächste Frühjahr. Und damit man in den kalten und dunklen Wintertagen dem Hobby nicht vollkommen entsagen muss, wurde die Winterarbeit eingeführt.

Innerhalb des Vereins haben die Mitglieder die Möglichkeit, ihre individuellen Stärken sinnvoll einzubringen, so auch im Bereich der Segelflugtechnik. Unsere interessierten Schüler werden von Beginn an in die Arbeit in der Werkstatt eingebunden. So lernen sie schrittweise mit Werkzeug, Material und Chemikalien umzugehen und natürlich parallel etwas über die Bauweise der einzelnen Flugzeuge. Neben der technischen Ausbildung, die zu einem gewissen Teil für jeden Flugschüler und Scheinpiloten verpflichtend ist, bietet der Landesverband die Möglichkeit, sich zum Techniker ausbilden zu lassen. Diese Ausbildung umfasst mehrere Modullehrgänge, sowohl theoretisch als auch praktisch, in denen die vertiefende Ausbildung im Bereich Sportflugzeugtechnik vermittelt wird. Mit dem Erwerb dieser Fähigkeiten können auch Schäden und Instandhaltungen bis zu einem gewissen Grad durch die Piloten selbst behoben werden.

Ob direkt am Segler...

... oder an der Elektrik...

...es gibt für jeden ein passendes Projekt.

Aber wozu der ganze Aufwand? Zum allgemeinen Technikinteresse gehört auch immer der Wunsch, ein bisschen zu spielen. Aber das ist natürlich nicht alles, einmal im Jahr steht das ARC (Airworthiness Review Certificate) an – der Vogel muss zum TÜV!  Genau wie in der KFZ-Welt müssen unsere Flieger natürlich auch kontrolliert und für den sicheren Gebrauch zugelassen werden. Obendrauf fallen jedem Piloten im Jahresverlauf Kleinigkeiten auf, die man noch verbessern könnte, um das Fliegen entweder sicherer, effektiver oder einfach bequemer zu machen.

Die lästige Pflicht zuerst. Jedes Sportgerät wird einmal im Jahr ordentlich auf Herz und Nieren geprüft. Es beginnt mit auseinandernehmen, waschen und begutachten. Fast jedes Muster hat seine ganz bestimmten Eigenheiten, die jedes Jahr auf’s Neue überprüft werden wollen. Das stellt sicher, dass es nicht z.B. zu Ermüdungserscheinungen des Materials oder schleichenden Fehlern im laufenden Jahr gekommen ist. Diese TAs (Technischen Anweisungen) werden vom Luftfahrbundesamt zusammen mit den Herstellern herausgegeben und müssen zum Erhalt des ARC notwendiger Weise erledigt werden.

Zudem kommt auch immer wieder die ein oder andere Reparatur, die unterschiedliche Ausmaße annehmen können. Gebrochene Fahrwerksklappen oder Lackrisse sind „Kleinkram“, die immer mal wieder anfallen. Aber auch größere Schäden können durch erfahrene und geschulte Techniker in Eigenarbeit repariert werden. Dabei geben sie ihr Wissen und ihre Erfahrung immer wieder an jüngere Generationen weiter. Um sicherzustellen, dass alle Arbeiten den späteren Belastungsansprüchen genügen, werden diese protokolliert und am Ende durch einen externen Prüfer abgenommen. Schäden, die an den tragenden Teilen entstehen oder bei denen beispielsweise die Formgebung des Flugzeuges im Vordergrund steht, werden dann in Luftfahrttechnischen Betrieben behoben.

Instrumenten Facelift

auf Herz und Nieren überprüfen

auch Flächen polieren gehört dazu

Schlussendlich ist ja jeder Flieger irgendwo noch ein Kind und möchte an seinem Flieger basteln. Sei es die neue Innenausstattung oder einen neue Anordnung für den Instrumentenpilz – irgendwas findet sich immer. Auch Sätze wie „Vorne im Flieger zieht es. Guck doch mal, ob da an der Kupplung alles dicht ist.“ kommen vor. Der ein oder andere verzweifelt auch schon einmal an seinen Ideen; das gehört dazu. Aber das Suchen nach Lösungen und das Ausprobieren von Möglichkeiten macht zumindest mir sehr viel Spaß und am Ende kann man oft stolz auf sein Werk sein.

- Judith Bellin