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Segelfluglizenz geschafft - und dann?

Für viele unserer Nachwuchspiloten/-innen stellt sich mit dem Abschluss ihrer Ausbildung die Frage 'Und jetzt?'. Um das berühmte Loch nach der Lizenz zu umfliegen gibt es z.B. die Möglichkeit in Sachen Streckenflug weiterzubilden. Dafür sind zwei unser Junglizenzer, zum Streckenfluglehrgang nach Kamenz gefahren und haben ein Woche intensives Training und viele neue Erfahrungen mit zurück gebracht.

Hey, ich bin Rike

...und seit meinem 14. Lebensjahr Mitglied im Aeroclub Pirna. 2018, nach zwei herausfordernden aber auch immer sehr viel Spaß machenden Jahren, habe ich meine Lizenz gemacht. Super glücklich und motiviert stand ich zum ersten Mal vor der Frage: „Wie geht´s weiter?“.

Moin, mein Name ist Bennet

Ich fliege seit 2017 im Aeroclub Pirna, 2019 habe ich erfolgreich meine Lizenzprüfing bestanden. Ich interessiere mich besonders für den Streckenflug, ein Lehrgang bietet dafür den perfekten Einstieg. Was genau ich dort erlebt habe könnt ihr gerne in dem Bericht lesen.

Was ist ein Streckenfluglehrgang?

Rike: Es ist eine Woche mit intensivem Streckenflugtraining die von erfahrenen Wettbewerbsfliegern begleitet wird. Man lernt in kleinen Gruppen wichtige und sinnvolle Grundlagen des Teamflugs und der Wetterkunde.

Bennet: Die L'Air Woche ist unter unerfahrenen Streckenflug Piloten sehr beliebt da man dort die Möglichkeit bekommt im Teamflug mit einem Trainer eine Woche lang Strecken im Segelflugzeug zu fliegen. Außerdem ist es toll die Erfahrungen die man während des Tages gesammelt hat am Abend bei einem Bier mit anderen Flugbegeisterten aus ganz Deutschland auszutauschen. Dank des Aeroclub Kamenz musste man sich über die Verpflegung und den Flugbetrieb an sich nicht sorgen, man musste nur sein Flugzeug rüsten und konnte somit sich voll auf den Fliegerischen Tag konzentrieren.

Wie hast du dich auf den Lehrgang vorbereitet?

Bennet: “Hallo Bennet, Max hier von der Lair Woche, wir haben noch einen Platz frei, hast du Zeit?” Diesen Anruf habe ich am Freitag, einen Tag vor Beginn des Lehrgangs um 10:00 Uhr entgegennehmen können, und so fing der Stress an. Ich musste mir nun noch ein Flugzeug ausleihen und meine Sachen packen. In null Komma nichts waren alle meine Flugkarten, Trinkbeutel und meine Kleidung in meiner Reisetasche verpackt. Jetzt fehlte mir nur noch das Flugzeug mit dem ich auf der L'air Woche fliegen sollte. Dank unserem flexiblen Vorstand war dies auch kein Problem. Am Tag darauf fuhr ich zum Flugplatz, füllte den Chartervertrag aus und packte Akkus und Fallschirm ins Auto - die Anreise konnte beginnen (an der Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Max Ebert der mich so nett war mich zu fahren).

Was war dein Wochenhighlight?

Bennet: Mein Trainer war Florian Heilmann zusammen sind wir in dieser Woche ca 16 Stunden geflogen und haben insgesamt über 1000 km zurückgelegt. Mein Highlight der Lair Woche war ein Flug entlang einer Konvergenzlinie. Von Kamenz aus sind wir gegen 12:00 lcl gestartet und dann Richtung Luesse geflogen. Die Wetterbedingungen waren aufgrund niedriger Wolkenbasis nicht einfach und die Steigwerte waren auch nicht so üppig. Doch Florian und Ich konnten uns aus dem schlechten Wetter heraus kämpfen. Hinter Holzdorf fing das Wetter an sich immer besser zu entwickeln. Dabei sind wir auch über 'Tropical Island' geflogen, welches ich bis jetzt nur von innen kannte und nicht aus der Perspektive eines Vogels aus 2000m höhe. Auf dem Rückweg sind wir dann der Konvergenzlinie nach geflogen die sich von Holzdorf bis kurz vor Dresden erstrecke somit war ein kontinuierlicher Flug ohne Kreis möglich, das war der Hammer! Auf den letzten 30 km Richtung Kamenz standen vereinzelte Schauer und als ich nach links schaute bot sich mir ein wundervolles Bild eines Regenbogens, was ein schöner Abschluss zu diesem tollen Flug.

 

Rike: Ich habe in meinen acht Tagen (vom 10.08.2019- 18.08.2019) so unglaublich viel gelernt. Ich hatte meinen ersten Flug mit Wasser, einen Flug durch Regen und habe auch gelernt, beim tiefen Fliegen über einen längeren Zeitraum, die Nerven zu behalten. Ebenso habe ich meine erste Außenlandung, sie verlief völlig problemlos, hinter mich gebracht und bin dadurch noch sicherer geworden. Ich konnte mich in vielen fliegerischen Gebieten stark verbessern. Das beste Beispiel hierfür sind die geflogenen Kilometer. Vor der L´airwoche betrug die Strecke meines weitesten Fluges 200 Kilometer. In der L`airwoche konnte ich diese Strecke verdreifachen. Ich hatte die unvorstellbare 600-Kilometermarke geknackt! Das war mein fliegerisches Jahreshighlight und eine große Motivation.

Segelflug und schlechtes Wetter ist ja keine gute Kombi, wird dann einfach ein Tag ausgesetzt?

Bennet: Doch, leider gab es auch einen Regentag welcher das Fliegen nicht möglich machte. Doch für den Fall gab es viele interessante Vorträge über Meteorologie und Flug Taktiken!

Rike: Außerdem war auch die Zeit außerhalb des Flugzeugs klasse. Tolle Menschen aus ganz Deutschland mit den gleichen Interessen.