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Nach dem wunderschönen Vortrag, den Kai zur letzten Herbstversammlung über Alzate und die Region Lombardei in Italien hielt, begann bei mir eine kurze Phase des Nachdenkens, auf die im Frühjahr 2024 eine Phase der Vorbereitung für einen Urlaub dort folgte.

Natürlich, ich muss unbedingt George Clooneys Villa am Comer See aus der Luft entdecken!

Die geplante Abfahrt am 26. März mussten wir um eine Woche verschieben, da in unserer Urlaubsregion einige Tage Regenwetter, ab fünfzehnhundert Metern sogar Schnee vorhergesagt war. So fuhren Kai und ich erst am 03. April von Dresden über Hof, Nürnberg, Ulm, am Bodensee vorbei, kurz durch Österreich und schließlich durch die Schweizer Alpen, vorbei an Lugano und Como nach Alzate Brianza. Das sind nur 880 Kilometer und ist in zehn bis elf Stunden ratzfatz erledigt. Um die Kosten für die Schweizer Vignette zu relativieren, fährt man am besten mit einem leeren Tank in Österreich an die Zapfsäule.

Auf dem Flugi angekommen, baute ich im Sonnenuntergangslicht das Zelt, welches uns unser Freund Alti geborgt hat auf. Wir hatten uns gegen die Buchung eines Bungalows entschieden, da eine wetterbedingte Absage Kosten verursacht hätte. Am Donnerstagmorgen steckten wir die Nase vorsichtig aus dem Zelt in die kühle aber sonnige Morgenluft und bauten nach dem Kaffee – den Kai natürlich immer an’s Bett bekam – unsere Fluggeräte zusammen. Beim Anmelden - Flugzeug, Stellplatz, Zelt, An/Abreise usw. stellte Alessandro fest: „This is not a tent, this is a monument!“ 😉 Naja, klein ist das Zelt wirklich nicht.

Dann ging es auch schon zur Sache. Sauerstoff, Skyboots, Karten, Essen/Trinken, noch ne warme Jacke – ab, alles rein in den Flieger und ran an den Start.

Die Frage, ob ich bei den dort vorzufindenden Gegebenheiten mit meinem 30PS-Motor einen Eigenstart versuchen sollte, konnte nach kurzer Recherche mit „nein“ beantwortet werden. Also gönnte ich mir einen 250m-F-Schlepp und nahm dann die Rattel zum Haushang.

Wir hatten 7 Flugtage von 10 und nicht das Wetter für die ganz großen Flüge. Und dennoch waren wir einige Stunden in der Luft, mussten/wollten uns ordentlich mit dem Relief beschäftigen, haben tolle Ausblicke gehabt und richtig was dazu gelernt. Nachdem wir einige Tropfen Schweiß aufgrund der warmen und stabilen Luftmasse von der Stirn wischen mussten, wurden wir aber doch noch mit kühlen 3000m und grandiosen Ausblicken auf die schneebedeckten Berge belohnt.

Und wer denkt, ein Flug, der fünf Stunden dauert und man nur 200 km abrechnen kann sei Quatsch, der irrt!! Die Wetterbedingungen haben sehr oft einiges von unserem fliegerischen Können sehen wollen, und wir bekamen – wie immer – die Gelegenheit, viel dazuzulernen.

Wunderschöne riesige Seen, kleine bewaldete Berge, grooße schnee-und eisbedeckte Berge, bizarre Felsformationen, Adler und Wasserflugzeuge, imposante Skigebiete, tiefe Täler, Lichtimpressionen in Schnee und Wasser und am Himmel – diese Region ist eine Reise wert!

Und nicht nur fliegerisch sind wir auf unsere Kosten gekommen. So wanderten wir auf den Berg Monte San Primo, der mit seinen 1686m immerhin höher als die Schneekoppe ist und fuhren zum Sonnenuntergang noch an den Landzipfel Bellagio – göttlich gelegen am/im Comer See. Und weil die Lombardei sowieso schon mit einer bezaubernden Landschaft gesegnet ist, fiel dem Kai in Bellagio der Satz ein: „Der Teufel sch… immer auf den größten Haufen!“

Wir besuchten auch noch den Flugplatz und den Ort Varese, wo wir uns den italienischen Eindrücken hingaben. Dort – sehr zu empfehlen – die Villa Panza. In ihr wohnte ein reicher Italiener mit seiner Familie, welcher zeitgenössische Kunst vorrangig amerikanischer Künstler in seiner beschiedenen Hütte sammelte, und diese damit zu einem Museum machte.

Die letzten drei Urlaubstage waren dann wieder Flugtage, mit allen diesen schönen Eindrücken. Und, ich hab in der Tat die Hütte der Clooneys am Comer See entdeckt! 😊

 

So fiel es uns nicht allzu schwer, am 14. April in der Morgensonne unser „Monument“ zusammenzupacken, die Autos mit den ganzen Camping- und Flugutensilien vollzustopfen und bei herrlichem Wetter, wieder durch die Schweizer Alpen die Heimreise anzutreten.

Glücklich über das Erlebte, freuen wir uns schon auf den nächsten Fliegerurlaub.

- Schubi

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